Chottle Gschecht

Woher wir kommen – wer wir sind – wohin wir gehen: jetzt wird’s philosophisch! Auch uns hat die eigene Geschichte geprägt, und so sind wir stolz, wer und was wir heute sind. Chottlebotzer! Nun aber zurück zu den Wurzeln.
Und diese Wurzeln haben wir bei den Schöttschteifägern. Mit der Uneinigkeit, den Umzug zu laufen oder nicht, splitterten sich einige Unentwegte ab und gründeten am 07. November 1982 die „Chottlebotzer“. Wobei: auch bei der Namensgebung wurde nichts dem Zufall überlassen; eine nicht ganz repräsentative Umfrage im Kantonsspital wie auch beim damaligen „111“ (die Telefonauskunft, für Digital Natives…) liess Chottlebotzer knapp vor „Näbuhörner“ obsiegen. Den zweitrangierten Namen finden wir noch heute in der Bezeichnung unserer Neumitglieder. An der ersten Fasnacht 1983 zeigten sich die Chottlebotzer entsprechend kriegerisch, mit dem Sujet „Lozärn – 650 Johr im Bund“.

 

Metzgermusig?

Dass bei der Gründung mitunter zwei Stadtluzerner Metzgermeister dabei waren, zeigte sich als jahrelanger Nährboden um das Gerücht, eine Metzgermusig zu sein. Dabei bezieht sich unser Namen darauf, „jemandem die Meinung zu sagen“ – eben: d’Chottle botze. In den ersten Chottle-Jahren etablierte sich der Verein sehr schnell als gesundes Konstrukt, so pflegten wir die Geselligkeit auch während des Jahres mit verschiedenen Anlässen, ob beim Möseler-Fussballturnier auf der Allmend, dem Kegelturnier, beim Schnee-Skulpturen-Weekend auf dem Hoch-Ybrig (…daraus entwickelte sich übrigens unser Probeweekend…), beim traditionellen Chottle-Veloralley oder auch dem Samichlaus-Abend. Mit Anlässen wie unserer Gönnermatinée, vor allem aber auch der von uns mitorganisierten „Guuggerparty“ steigerte sich nach und nach unser Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad.

 

Guet – fräch – speziell – rüüdig

Was gegen Ende 90er-Jahren als Claim (bei einem sehr promilleschwangeren, feuchtfröhlichen Abend dreier Herren…) geboren wurde, beschreibt unsere Musig bzw. deren Philosphie wohl am treffendsten. Wir Chottlebotzer sind nicht auf der Suche nach dem karnevalistischen Superlativ, sondern wir leben unsere Fasnacht, so wie es uns gefällt. Diese Weiterentwicklung war auf verschiedenen Ebenen zu betrachten, in Sachen Quantität, wie auch Qualität. Ersteres, weil wir seit bald Anfang des Milleniums auf eine stabile Mitgliederschar – plus minus sechzig – zählen dürfen. Und in Sachen Qualität, weil diese Chottle bereit sind, unsere Sujets – ääääh pardon: Schüschés – so richtig zu zelebrieren und auszuleben. So beispielsweise beim Schüsché „Pfadi“ mit passendem Pfadi-Weekend. Oder auch mit mehreren Auslandreisen, so rockten wir bereits zweimal auf der Insel, in Luzerns Schwesterstadt Bournemouth.

Neben dem Musikalischen legen wir auch grossen Wert auf die besagte Schüsché-Umsetzung. *Eine gseh, alli gseh“ gibt es bei uns nicht, sondern wir tragen mit viel Individualität und Liebe zum Detail zur schönen, einzigartigen Tradition der Lozärner Fasnacht bei. Und wenn es dann passt, lassen wir beim Fasnachtsumzug die Instrumente im Depot und begeistern die Zuschauer mit einem Theater. Asterix & Co. lassen grüssen.

 

…zum Schnupf-Club „ChottleSchnopfer“

Im Zentrum unserer Fasnachts-Leidenschaft stehen natürlich die Fasnachtstage, so ist der Genuss eines feinen, einzigartigen Zgraggeteelis bei unserem Kafiwagen auf dem Kapellplatz legendär und nicht mehr aus der Lozärner Fasnacht wegzudenken. Seit bald einer Dekade organisieren wir im Stadtkeller unser „Schnopf- ond Hudigääggeler-Fäscht“ – die ultimative, vorfasnächtliche Erfolgsgeschichte, wo sich die Fasnachtsszene in Dirndl und Edelweiss-Zwirn stürzt und sich dem braunen Pulver frönend auf die Fasnacht freut. Seither sind wir Mitglied beim Schweizerischen Schnupfverband und nehmen mit Freuden an Schweizer oder gar Weltmeisterschaften teil. Oder organisieren die Schweizermeisterschaft selber. Auch wenn wir uns hier an den olympischen Grundsatz halten und die Gemütlichkeit, Freundschaft und Geselligkeit im Mittelpunkt steht.

Chottlebotzer? Jawohl, ist nur sehr schwer zu beschreiben, das muss man und frau erleben und geniessen. In diesem Sinne auf bald, beim Zgragge-Teeli auf dem Kapellplatz, beim Schnopf- ond Hudigääggeler-Fäscht, oder sonst bei einer rüüdigen Gelegenheit.

 

Guet – fräch – speziell – rüüdig.

 

Peti Federer
Ehrentambourmajor & OK-Präsident Schnopf- ond Hudigääggeler-Fäscht